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Betty-Hirsch-Schulzentrum
Mit allen
Sinnen lernen
Mit oder ohne Sehbeeinträchtigung:
Bei uns lernen alle Kinder in ihrem
eigenen Tempo – miteinander, voneinander
und individuell begleitet.
Wir bieten Schulabschlüsse von
der Grundschule bis zur 10. Klasse.
Es gibt einen Hort, Ferienbetreuung
und Mittagessen in einem modernen
neuen Schulhaus mit tollen
Sportmöglichkeiten.
Ob Schulanfang oder Quereinstieg:
Wir freuen uns auf Euch!
Verhinderung von
sexualisierter Gewalt
Neue Schutzkonzepte an Schulen in Baden-Württemberg
Bild KI generiert mit ChatGBT
Mobbing, Gerüchte, Grenzverletzungen – sexualisierte Gewalt hat viele Gesichter.
von Isabelle Steinmill
Laut der Weltgesundheitsorganisation sind
statistisch gesehen ein bis zwei Schüler
oder Schülerinnen pro Klasse Betroffene
sexualisierter Gewalt. Um diese Zahl
(Viktimisierungsrate) zu senken, sollen
nun verpflichtend Schutzkonzepte an den
Schulen entwickelt und etabliert werden.
Kultusministerin Theresa Schopper hat Anfang
März im Rahmen einer Pressekonferenz ein entsprechendes
Konzept für baden-württembergische
Schulen vorgestellt. Dieses wurde vom Zentrum
für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) entwickelt.
Es orientiert sich dabei an den Vorschlägen
der Bundesinitiative der Unabhängigen Beauftragten
für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
(UBSKM) und dem Leitfaden der Kultusministerkonferenz
„Kinderschutz in der Schule“.
Fortbildungen der Schulgemeinschaften
Zentraler Inhalt des Konzepts ist die Aufklärung
und Sensibilisierung der Schulgemeinschaft durch
Fortbildungen. „Wer nicht weiß, wie Täter und
Täterinnen agieren, kann auch nicht wissen, wie
man Schüler und Schülerinnen am besten schützen
kann“, erläutert Tonja Brinks, die im Bereich
Prävention und Gesundheitsförderung für Schülerinnen
und Schüler am ZSL arbeitet und als Berichterstatterin
der Kultusministerkonferenz für
Fragen der Gewalt in der Schule auf Bundesebene
tätig ist.
„Sexualisierte Gewalt kommt in allen Gesellschaftsschichten
vor und ist nahezu allgegenwärtig:
in der Kirche, dem Sport, in Freizeiten - und
auch in der Schule“, so Brinks. Im Grundschulalter
habe man es überwiegend mit einem erwachsenen
Täter- und Täterinnenkreis aus dem familiären
Umfeld oder sozialen Nahraum zu tun, während
an weiterführenden Schulen sexualisierte Gewalt
unter Gleichaltrigen in den Vordergrund tritt. Digitale
Gewalt nehme gerade dort immer weiter zu,
an Berufsschulen sei Queerfeindlichkeit verbreitet.
Schülerinnen und Schüler in Sonderpädagogischen
Bildungs- und Beratungszentren seien eine
besonders vulnerable Gruppe. Dort ist das Risiko
eines sexuellen Missbrauchs zwei bis dreimal so
hoch wie in der Regelschule. Die Formen von sexuellen
Grenzüberschreitungen seien oft fließend.
Hier müsse man zwischen entschuldbarem Verhalten,
das aus Unachtsamkeit, aus fehlender Sensibilisierung
oder einem Mangel an Aufklärung
entsteht und vorsätzlichem bewussten Handeln
unterscheiden.
Täter und Täterinnen würden zu 75 Prozent
aus dem Bekannten- und Familienkreis kommen,
nicht selten seien es Menschen, denen man es gar
nicht zutraue, wie der engagierte Tennislehrer oder
der nette Religionslehrer. Männliche Täter (zwischen
achtzig und neunzig Prozent) seien gegenüber
weiblichen deutlich in der Überzahl.
Ausarbeitung des Schutzkonzepts
Jede Schule ist aufgefordert, ihr eigenes Schutzkonzept
zu entwickeln, in welches bereits vorhandene
Präventionsmaßnahmen und Strukturen
eingearbeitet werden können. Wichtig ist vor allem
der partizipative Ansatz des Konzepts, so sollen
alle an Schule Beteiligten einbezogen werden.
Im Zentrum steht die Erarbeitung von Verhaltensregeln,
die die Schulgemeinschaft gemeinsam
erarbeitet. In einer Potenzial- und Risikoanalyse
werden Potenziale und Gefahrenzonen einer Schule
analysiert, die dann in verschiedenen Maßnahmen
umgesetzt werden. Das ZSL unterstützt die Schulen
durch Fortbildungen, Materialien und Tools sowie
einer digitalen Prozessbegleitung.
4 Aktuell Luftballon | Juli 2025