
FAMILIENPFLEGE UND
HAUSHALTSHILFE
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KATHOLISCHE FAMILIENPFLEGE STUTTGART e.V.
Katharinenstraße 2b I 70182 Stuígart
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Gegenseitiger Respekt
Was erwarten Männer von den Müttern ihrer Kinder?
von Isabell Westermayer
Job, Haushalt, Kinder und die Familienorganisation
schultern. Die tägliche Agenda
von Mamas heutzutage ist vollgepackt. Das
Stichwort „Mental Load“ ist für viele inzwischen
ein Reizwort und nicht selten kommt
man als Mutter an seine körperlichen und
mentalen Grenzen. Aber wie geht es eigentlich
den Vätern? Welche Herausforderungen
haben sie zu meistern und was erwarten sie
von den Müttern ihrer Kinder eigentlich?
Jens M. (49, Karlsruhe, Lead-Buyer, ein Kind):
„Morgens mache ich das Frühstück und richte das
Vesper für unseren Sohn, weil es in mein Morgen-
Programm einfach gut hineinpasst und ich sowieso
der Erste bin, der wach und fit ist. Da braucht es
keinen Plan, das läuft einfach Hand in Hand“.
Dennoch freut er sich (und erwartet es auch ein
bisschen), wenn nach Feierabend noch etwas Gekochtes
auf ihn wartet. Außerdem findet er es als
Vollzeit-Arbeitender großartig, wenn abends weniger
schulische Details oder Hausaufgabenbetreuung
mehr anstehen. „Doch de facto besteht die Erziehungsverpflichtung
mit allen damit einhergehenden
Anforderungen natürlich bei uns Beiden gemeinsam.
Denn erst Ungleichgewichte in der Familie
und Partnerschaft schaffen Erwartungen, vielleicht
auch solche, die dann nicht ausgesprochen werden“.
Für ihn sind Erwartungen eher negativ behaftet.
„Ich bin mir aber im Klaren, dass bei der Erziehung
ein deutliches Ungleichgewicht herrscht, da
mir der Nachmittag unter der Woche als Quality-
Time mit meinem Kind zuhause schlichtweg fehlt.“
Robert F. (38, Tamm, Leiter Business Development,
zwei Kinder): „Die Erwartungen von
Väter an die Mütter ihrer Kinder hängen meiner
Ansicht nach sehr von den individuellen Werten
und Lebensumständen ab. Ich wünsche mir, dass
wir gemeinsam Verantwortung für unsere Familie
übernehmen. Ich erwarte, dass wir miteinander
reden, uns gegenseitig Respekt zollen und Verständnis
füreinander haben.
Ich bin froh, dass meine Frau eine harmonische
Familienatmosphäre schafft, sich liebevoll um
die Kinder kümmert und alle Termine rund um die
Kleinen im Blick hat. Sie sorgt dafür, dass unser Zuhause
zum Wohlfühlen ist. Nebenbei arbeitet sie
noch in Teilzeit und schreibt als Redakteurin. Meine
Erwartungen an meine Frau, die Mutter unserer
gemeinsamen Kinder, erfüllt sie daher komplett.“
Manuel S. (48, Stuttgart, Werbetexter, zwei
Kinder): „Meine Erwartungen an meine Frau bei
der Erziehung unserer Kinder ist, dass wir aus einem
Mund sprechen und uns nicht vor den Kindern
gegenseitig widersprechen. Ich erwarte, dass
sie für die Belange der Kinder da ist und mir kein
schlechtes Gewissen macht, wenn ich das nicht in
gleichem Maß erfüllen kann. Aber wenn ich Zeit
mit unseren Kindern verbringe, möchte ich gerne,
dass dann nicht vermeintlich unaufschiebbare
Dinge im Haushalt wichtiger sind. Das muss dann
einfach Zeit haben, bis die Kinder schlafen.
Sie soll mir im Dialog offen sagen, was sie an
mir stört. Bei uns ist das Thema Gleichberechtigung
© pixabay/ timkraaijvanger
Die Mutterrolle wird von Vätern mit zunehmender
Wertschätzung gesehen.
und Gendern oft ein Thema. Meine Frau ist sehr feministisch
unterwegs und da erwarte ich, dass wir
uns in der Mitte treffen. Beim Thema Urlaub und
Unternehmungen erwarte ich außerdem inständig,
dass jeder von uns Kompromisse eingeht, weil wir
diesbezüglich oft unterschiedliche Vorstellungen haben.
Unsere gegenseitige Kompromissbereitschaft
müssen wir immer wieder neu austarieren.“
Mike R., (36, Stuttgart, selbständig, zwei Kinder):
„Meine Frau und ich wollten von Anfang an
Arbeit und Familienleben gleichberechtigt führen.
Dies war auch ein Grund, weshalb wir gemeinsam
eine Firma gegründet haben - im Angestelltenverhältnis
wäre es für uns so nicht möglich gewesen.
Wir wechseln uns nun wöchentlich dabei ab, wer
die Kinder um 14 Uhr von der Kita abholt und sich
dann um Kinder und Haushalt kümmert.
Von meiner Frau erwarte ich, dass sie meine
Art der Erziehung und Haushaltsführung so akzeptiert,
wie ich es mache. Das war natürlich anfangs
ein Findungsprozess, der Auseinandersetzung bedeutete
und Kraft gekostet hat. Wir haben dann
diesbezüglich gemeinsame Leitbilder gefunden, an
denen wir uns orientieren. Kritik daran oder Diskussionen
darüber führen wir nie im Beisein der
Kinder - und das klappt auch ganz gut.
Fingerspitzengefühl ist wichtig
Abschließend zu den „Papa-Interviews“ ist mir
aufgefallen, dass es etwas Fingerspitzengefühl gebraucht
hat, um überhaupt Väter zu finden, die
ihre Erwartungen in dieser Form geteilt haben.
Die Mutterrolle wird von den Vätern sehr wohl als
enorm vielschichtig und wichtig wahrgenommen,
mit einer zunehmenden Wertschätzung ihnen gegenüber.
Die starke emotionale Bindung zwischen
Mutter und Kind(ern) wird von den Vätern oft als
etwas Besonderes wahrgenommen. Das Phänomen
„Gatekeeping“, also wenn Mütter die Beteiligung
der Väter an der Erziehung einschränken,
kann in manchen Familien aber auch eine zusätzliche
Herausforderung darstellen. Dem entgegenzutreten
kann sich lohnen. So empfindet Mike R.
die emotionale Bindung seiner Kinder ihm gegenüber
genauso stark wie die gegenüber der Mutter.
Luftballon | Juli 2025 Familienleben & Partnerschaft 23