einige Kinder auf der Klassenfahrt ereilt oder beim
Übernachtungsbesuch bei Freunden.
Vorbilder und Erziehung
Auch das elterliche Erziehungsverhalten spielt
eine Rolle bei der Entstehung von Ängsten. Forschungsergebnisse
deuten darauf hin, dass das
Risiko für eine Angststörung sowohl durch eine
überbehütende und kontrollierende Erziehung als
auch durch wenig emotionale Nähe und Sensibilität
gegenüber dem Kind gesteigert wird. Auch
Drohungen beflügeln Ängste. Sätze, wie „Wenn
du das nicht schaffst, dann…“
oder „Jetzt stell dich nicht so
an…“ schwächen das Selbstwertgefühl
und können Ängste
begünstigen.
Einen positiven Effekt können
Eltern dagegen als Vorbilder
erzielen, wenn sie dem
Kind zeigen: „Wir sind nicht
in jedem Moment mutig und
stark“, sagt die Autorin des
Buches „Keine Angst vor der
Angst“, Christine Rickhoff.
„Angst ist für
das Überleben
unverzichtbar.“
Wenn Angst krankhaft ist
Journalistin und Autorin
Ängste sind ein normaler Teil der Entwicklung
von Kindern und Jugendlichen, bestätigt die AOK.
Aber es gibt auch Ausprägungen von Ängsten, die
über das normale und notwendige Maß hinausgehen.
Das können Ängste sein, die sehr lange und
intensiv anhalten. „Die häufigsten psychischen
Störungen im Kindes- und Jugendalter sind Angststörungen“,
bestätigt Autor und Psychologe Stefan
Hetterich.
Alle Ängste, die stark ausgeprägt sind, können
zu Problemen führen. Eltern sollten wachsam sein,
wenn das Kind sich über mehrere Monate regelmäßig
weigert, in den Kindergarten oder die Schule
zu gehen. Sie sollten sich Hilfe holen. Das gilt
auch bei „Jugendlichen, die nicht bloß schüchtern
sind, sondern eine ausgeprägte und sozial eingeschränkte
Angst vor Situationen haben, bei denen
sie mit anderen Menschen zusammentreffen“, berichtet
die AOK-Pressestelle. Auch in diesem Fall
wird zu einem Besuch beim Arzt geraten. Angststörungen
werden im Wesentlichen dadurch gefördert,
dass die Kinder und Jugendlichen in ein Vermeidungsverhalten
rutschen und damit die Angst noch
verstärken. Stattdessen sollte durch eine Psychotherapie
die Angst verstanden und unter Kontrolle gebracht
werden, so dass man mit ihr umgehen kann.
Was können Eltern tun?
„Wir müssen die Ängste ernst nehmen, egal, ob
sie offen gezeigt werden oder sich verstecken“,
sagt Baer. Kinder, die Angst haben, benötigen Beruhigung,
Schutz und Geborgenheit. Sie suchen
Verständnis für ihre Angst. Deshalb ist es nicht
ratsam, einem ängstlichen Kind mit dem Satz zu
begegnen „Du brauchst keine Angst haben!“. Die
Angst ist schon da und in dem
Moment gilt es, mit ihr klarzukommen.
Hier ist die Unterstützung
und der Schutz der
Eltern besonders wichtig.
„Lassen sie sich die Angst
des Kindes beschreiben“, empfiehlt
Diplom-Pädagogin Dorothea
Hesse aus Gerlingen und
setzt auf aktives Zuhören. Das
vermittelt Nähe und gibt dem
Kind das Gefühl, dass es wichtig
ist, geliebt und ernstgenommen
Hannah Arendt
wird. Auch wenn es für die Kinder nicht
immer leicht ist, die Angst direkt zu benennen. Im
Gespräch kann über Gefühle, Bilder oder Fantasien
gesprochen werden.
„Anschließend sollten die Eltern - ohne Beteiligung
des Kindes - überlegen, wo die Ursache für die
Ängste liegen könnte“, so Hesse. Könnte die familiäre
Situation eine Rolle spielen oder gibt es Probleme
in der Kita, Schule oder im Freundeskreis? Gemeinsam
mit den Kindern sollte dann nach Lösungsansätzen
gesucht werden.
Genetische Faktoren
Ängstliche Eltern können Ängste bei Kindern verstärken.
Jedoch muss nicht jedes Kind ängstlicher
Eltern unmittelbar Ängste entwickeln.
Für eine Angstproblematik gibt es keine einzelne
Ursache. Experten gehen aber von einer
erblichen Veranlagung aus, die Angststörungen begünstigen:
Die Anpassungsfähigkeit an neue Reize,
die emotionale Erregbarkeit und die Reaktionsweise
des Nervensystems sind zu einem gewissen Grad
angeboren. Ausgeprägte Angststörungen betreffen
daher häufig Kinder, bei denen ein Elternteil vergleichbare
Probleme hat oder hatte.
TIPPS & WISSENSWErTES IN KÜrzE:
WELCHE ÄNGSTE BEI KINDErN GIBT ES?
- Trennungsangst (ab 1 Jahr)
- Angst vor Tieren (ab 2 Jahren)
- Angst vor dunkelheit (ab 2 Jahren)
- Angst vor fantasiegestalten (ab 3 Jahren)
- Angst vor (bösen) Menschen (ab 5 Jahren)
- Versagensängste (ab 6 Jahren)
BuCHTIPP
das Buch „Ängste bei Kindern und Jugendlichen“
von diplom-Psychologe Stefan Hetterich gibt viele
Tipps für Eltern, deren Kinder an Ängsten leiden.
Es behandelt sowohl Kinderängste rund um
gespenster und Monster, als auch Angststörungen
und Panikattacken. der Ratgeber soll Eltern einen
Blick auf die Ängste der Kinder ermöglichen, um
die inneren Konflikte besser zu verstehen. Eltern
lernen dabei auch, wie sie ihr Kind stärken und
unterstützen können.
zu dem Buch gibt es ergänzend das Arbeitsbuch
„Kinderängste überwinden“, in dem übungen und
konkrete Schritte zum überwinden der Ängste
aufgezeigt werden.
Ängste bei Kindern und
Jugendlichen und Arbeitsbuch
Kinderängste
überwinden,
Stefan Hetterich, Mabuse-
Verlag, 2. Auflage 2023,
iSBN-13:9783863215989,
iSBN-13:9783863216313,
je 16 Euro.
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Betty-Hirsch-Schulzentrum
Mit allen
Sinnen lernen
Mit oder ohne Sehbeeinträchtigung:
Bei uns lernen alle Kinder in ihrem
eigenen Tempo – miteinander, voneinander
und individuell begleitet.
Wir bieten Schulabschlüsse von der
Grundschule bis zur 10. Klasse.
Es gibt Hort-, Ferienbetreuung und
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Luftballon | Dezember/Januar 2024/25 Herausforderung Erziehung 19