
„Smartphonefreier
Schulhof?“
Ein Gespräch mit Dr. Isabel Brandhorst
Beispiel negative Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl,
die psychische Gesundheit, das Ausmaß
persönlicher sozialer Interaktion, Bewegung
und körperliche Aktivität, sowie das Lernverhalten
der Schülerinnen und Schüler.
Was halten die Schülerinnen und Schüler
von einem Verbot?
Hier gibt es extreme Meinungsunterschiede.
80,5 Prozent der Schüler/innen wollen das eher
nicht oder auf keinen Fall. Aber: 75 Prozent der
Schüler/innen wünschen sich dennoch Smartphone
Regelungen an Schulen. Ob Smartphones
verboten werden sollen, ist bei Schülern und
Schülerinnen eine Frage des Alters: ältere sind
eher gegen ein Verbot.
Wie sollte dann eine Smartphone-regelung
an den weiterführenden
Schulen
im besten Fall
aussehen?
Dazu habe ich noch
keine klare Haltung
und denke, dass dies
zwischen Experten
und Experinnen,
dem Schulpersonal
und der Schülerschaft
ausgehandelt
werden müsste.
Ich könnte mir altersabhängige
Einschränkungen
oder
Smartphone-Zonen
in der Schule für
Ältere vorstellen.
„Ich halte es für
wichtig, die Schüler und
Schülerinnen mit in
die Diskussion und
Berichterstattung
einzubeziehen.
Jede Maßnahme, die
überlegt wird, braucht
ein konkretes Ziel. “
Dr. Dipl.-Psych Isabel Brandhorst
Psychologin und Psychotherapeutin
gibt es etwas, dass Sie als expertin für
dieses thema den Schulleitungen, Schülern
und eltern gerne mitteilen würden?
Ich halte es für wichtig, die Schüler und Schülerinnen
mit in die Diskussion und Berichterstattung
einzubeziehen. Jede Maßnahme, die
überlegt wird, braucht ein konkretes Ziel. Es sollte
überprüft werden, ob die Maßnahme zur Zielerreichung
beiträgt und ob andere Möglichkeiten als
ein Verbot - zum Beispiel Schulung von Medienkompetenz
- als Alternativen in Betracht kommen.
von Borjana Zamani
Die Psychologin und Psychotherapeutin
am Universitätsklinikum Tübingen, Dr.
Isabel Brandhorst, leitet dort eine Forschungsgruppe
zu Internetnutzungsstörungen
im Kindes- und Jugendalter. Im
Rahmen des Projekts „Smartphonefreier
Schulhof?“ untersucht sie die Auswirkungen
von Smartphone-Nutzung an Schulen –
und ob ein Verbot sinnvoll sein könnte.
Im Interview spricht sie über erste
Studienergebnisse, die Haltung von
Schulpersonal und Schülerschaft zu einem
möglichen Verbot und plädiert für
altersgerechte und gemeinsam entwickelte
Lösungen.
Frau Dr. brandhorst,
würden Sie ein
Handyverbot an Schulen
begrüßen?
Ich würde ein Smartphone
Verbot an Grundschulen
begrüßen. Der Vorteil
wäre, dass der soziale
Druck reduziert werden
würde, Kinder zu früh mit
internetfähigen Geräten
auszustatten.
Sollte es auch ein
gesetzliches
Handyverbot geben?
Nein, das geht aus meiner
Sicht zu weit.
Sie führen im rahmen des projekts
„Smartphonefreier Schulhof?“ eine
Meinungsumfrage durch. gibt es schon
erste erkenntnisse?
64,5 Prozent des Schulpersonals ist für ein Smartphone
Verbot in Schulen. Lehrkräfte sehen mehr
Ablenkung durch Smartphones im Unterricht,
als Schülerinnen und Schüler das bei sich wahrnehmen.
Beim Schulpersonal spielt das Alter der
Person keine Rolle. Das Schulpersonal sieht viele
negative Auswirkungen durch die Smartphone
Nutzung bei Schülerinnen und Schüler, zum
tippS & WiSSeNSWerteS iN KürZe:
Dr. Dipl.-psych
isabel brandhorst
ist Psychologin und
Psychotherapeutin
und leitet die forschungsgruppe
zu
internetnutzungsstörungen
im Kindesund
Jugendalter am
universitätsklinikum tübingen. im rahmen des
Projekts „Smartphonefreier Schulhof?“ forscht
sie unter anderem daran, ob ein Handyverbot an
Schulen sinnvoll ist, wie Smartphoneregelungen
an Schulen umgesetzt werden und was die
Schulgemeinschaft davon hält. dr. brandhorst
wurde zuletzt mit dem Wolfram-Keupförderpreis
für die Wirksamkeitsstudie zum
trainingsprogramm „internetsucht: Eltern
stärken!“ ausgezeichnet.
Michel Ehinger
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